„Wenn mit dem Subjekt die gesamte kulturelle Form gemeint ist, in welcher der Einzelne als körperlich-geistig-affektive Instanz in bestimmten Praktiken und Diskursen zu einem gesellschaftlichen Wesen wird, dann bezeichnet die `Identität´ einen spezifischen Aspekt dieser Subjektform: die Art und Weise, in der in diese kulturelle Form ein bestimmtes Selbstverstehen, eine Selbstinterpretation eingebaut ist, wobei diese Identität immer direkt oder indirekt auch mit einer Markierung von Differenzen zu einem kulturellen Anderen verknüpft ist.“ Andreas Reckwitz (2008): Subjekt, S. 17
In anderen Worten: Der Autor (Prof. Vergleichende Kultursoziologie, Europa-Universität Viadrina) definiert hier, was Identität ist. Er sagt sie ist Teil einer größeren Einheit, und zwar dem „Subjekt“. Um das Pferd von hinten aufzuzäumen: Die Identität ist das, wie wir uns selbst verstehen, wie wir unser Handeln, Fühlen und Denken interpretieren. Wenn wir sagen „Ich bin so ein Mensch, der …“, dann beschreiben wir Identität. Und das funktioniert auch andersrum: „Ich bin ja keiner, der…“ oder „Anders als die da, würde ich nie..“. Das ist für Reckwitz eingebettet in die Dimension „Subjekt“. Die Identität ist ein Teil des Subjekts. Außerdem ist das Subjekt noch alles das, was uns bewusst und unbewusst zum Teil unserer Gesellschaft(en) macht: Wie wir denken, handeln und fühlen, wenn ein bestimmtes soziales Ritual wie eine Cocktailparty stattfindet oder ein politisches Thema besprochen wird. Dieses Verhalten haben wir uns irgendwo abgeguckt und angeeignet. Und so werden wir zum Subjekt, zum Teil der Party.